„Beziehung, Liebe und Sexualität“ – Präventionstage für die 7. Klassen der Oberschule Colditz
Wie von den Schülerinnen und Schülern (SuS) im Schülerrat gewünscht wird mit den 7ten Klassen im Rahmen von
zwei Präventionstagen über die sensiblen Themen „Beziehung, Liebe und Sexualität“ der SuS gesprochen. „Es geht
nicht nur darum zu erklären wie Intimität biologisch funktioniert, sondern darum, dass es wichtig ist auf eigene
Gefühle zu hören und es völlig ok ist, Grenzen zu setzten.“ meint Evelyn Domann, Schulsozialarbeiterin (SSA) des
BSW Muldental e.V. der Oberschule Colditz. „Es gehe auch nicht darum die jungen Menschen zu überfordern mit
sexuellen Inhalten, sondern gemeinsam zu schauen wozu Gefühle gut sind und wie Beziehungen gut gemeistert
werden können.“
Die Veranstaltung ist in zwei Teile aufgeteilt. Zunächst geht es um Emotionen und Beziehungsgestaltung, im zweiten
Teil um Körper und Sexualität. Zunächst können die SuS anonym Fragen stellen. „Mir ist auch wichtig, dass niemand
sich genötigt fühlt zu dem Thema etwas zu sagen. Die Einen reden gerne über das Thema, die Anderen hören lieber
zu und trotzdem profitieren alle.“ Geht es zunächst um Gruppenaufgaben zum Thema Gefühle und Liebe, dürfen die
SuS im nächsten Teil ihre Ideen zum Thema „Verhütungsmittel“ einbringen und lernen ganz praktisch, wie man ein
Kondom über einen Holzpenis zieht. „Laut Studie der BZGA von 2020 verhüten 77 Prozent der 14- bis 17-Jährigen bei
Ihrem ersten Mal mit einem Kondom. Hier – in ihrer Peer Group – lernen sie, dass ein sicherer Umgang mit
Verhütungsmitteln auch Spaß machen kann.“ Auch hier ist SSA Domann wichtig zu betonen: „Dadurch, dass den SuS
vermittelt wird, dass es völlig in Ordnung ist, auf die eigenen Gefühle zu hören, soll der Umgang mit
Verhütungsmitteln keinesfalls als Aufforderung verstanden werden sexuell aktiv zu werden!“
Auch für die nächsten 7. Klassen möchten wir das Thema wieder aufgreifen. Für das nächste Mal ist eine
Kooperation mit dem Mitarbeiter des Bürgercenters (BCC) Thomas Tänzer geplant. Vor allem von den Mädchen kam
die Rückmeldung, dass Sie „sich einen Teil ohne die Jungs wünschen“, da sie sich dann „etwas freier äußern“
könnten. Und E. Domann ergänzt: „Es ist wertvoll geschlechtsspezifische Gruppenarbeit anbieten zu können, vor
allem bei diesem Thema.“
Wie auch immer das Thema im kommenden Schuljahr konkret umgesetzt wird, die Meinung der Schüler zu der
vergangenen Veranstaltung ist positiv: Johan findet das Thema „spannend“ und er meint: „Ich wusste noch nicht,
dass die Periode für Mädchen so anstrengend ist. Auf jeden Fall ist es wichtig darüber zu reden, ohne Lehrer.“
Schmunzelt er.